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Ich bin die Sehnsucht in dir
Wir kennen uns ein Leben lang, ich hab dich schon als Kind umarmt. Ich hab mit dir die Jahre gezählt, mit deinen Träumen habe ich gespielt.
Ich hab dir deine Wege gesucht, ich bin dein Glück und ich bin dein Fluch, hab dir fast den Verstand geraubt, du hast trotzdem an mich geglaubt.
Ich bin die Sehnsucht in dir. Ich bin die Sehnsucht in dir. Ich bin die Sehnsucht.
Immer wenn ich bei dir war, hast du alles nur für mich getan. Ich hab dich in die Irre geführt, meine Versprechen waren so oft leer.
Wegen mir hast du vor Wut geweint, wegen mir hast du dich selbst zum Feind. Es ist meine Schuld, du kannst nichts dafür. Ich bin die Hoffnung und du stirbst mit mir.
Ich bin die Sehnsucht in dir. Ich bin die Sehnsucht in dir. Ich bin die Sehnsucht und du stirbst mit mir.
Ich hab die Welt um dich gedreht, stehl dir die Zeit, bin dein Tagedieb, war oft genug dein Alibi, was auch passiert, ich verlass dich nie.
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Ihr Kinderlein kommet
Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all, zum Kiffen herkommet in Bethlehems Stall und seht, was in dieser hochheiligen Nacht das Gras aus Jamaika für Freude uns macht.
Da liegen wir knallbreit auf Heu und auf Stroh, Maria und Joseph betrachten uns froh. Die dämlichen Hirten knien betend davor, hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.
O beugt wie die Hirten anbetend die Knie, erhebet die Hände und danket wie sie, nehmt unser'n joint stick, fangt an euch zu freun, stimmt freudig im Jubel der Engel mit ein. Stimmt freudig im Jubel der Engel mit ein.
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Im Hafen ist Endstation
Fahles Licht, faules Wasser, Kot. Durch den Nebel schimmert ein trüber Mond. Aus einem Keller stinkt's nach altem Fisch. Leute starren in jedes fremde Gesicht. Man ist hier nicht sehr gerne gestört, das gilt für jeden, der sich hierhin verirrt.
Im Hafen ist Endstation
Strandgut, für immer angeschwemmt, die Spreu ist lange vom Weizen getrennt. Der Rum betäubt die größte Qual, jeder Deckschrubber wird zum Admiral. Alte Männer löschen hier ihre Lust, und alte Frauen reichen Kindern ihre faltige Brust.
Im Hafen ist Endstation
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Im Meer
Ganz weit weg, da draußen im Meer, rudert jemand mit seinen Armen. Sieht aus als ob er gerade ertrinkt, was können wir von hier aus tun?
Wie kommt er überhaupt dorthin? Es ist eiskalt da drin. Und warum musste er unbedingt ins tiefe Wasser gehen?
Es war ein dummer Fluchtversuch, nur um von seiner Insel zu kommen. So, als hätte er nicht gewusst, dass er für immer dort bleiben muss.
Weil jeder Mensch für sich allein auf seiner eigenen Insel bleibt, in dem Gefängnis, das man Wohnung nennt.
Und jeden Abend schließen wir uns ein bevor wir schlafen gehen. Wir glauben alle, es muss so sein, weil wir schuldig sind.
Wir haben uns selbst angeklagt, sind unser eigenes Strafgericht - lebenslänglich Einzelhaft für sie und ihn und dich und mich.
Kein Anwalt zur Verteidigung, kein Kamera-Prozess, keine Chance auf Bewährung durchzugehen.
Jeden Abend schließen wir uns ein bevor wir schlafen gehen. Auf unserer Couch sind wir in Sicherheit vor der Welt und vor uns selbst.
Und irgendwann einmal wird uns das Licht ausgemacht. Dann werden wir in ein Loch gelegt und es wird Erde drauf gepackt.
Wir hinterlassen nur Formalitäten und Berge von Papier, die man aufbewahrt und archiviert und dann in die Mülltonne wirft.
Dann brauchen wir uns nicht mehr einschließen bevor wir schlafen gehen. In unserem Sarg sind wir in Sicherheit vor der Welt und vor uns selbst.
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Im Namen des Herrn
Huhuhu - Ich hab das Licht gesehen! Huhuhu - Gott hat mich auserwählt!
Liebe Brüder, liebe Schwestern, habt keine Angst vor mir. Hier spricht euer Prediger, es wird euch nichts passieren.
Schalala - seid gegrüßt von mir, im Dunkel dieser Nacht. Ich führe euch zurück ins Licht, denn das ist mein Auftrag.
Huhuhu - Ich hab das Licht gesehen! Huhuhu - Gott hat mich auserwählt!
Es ist Zeit für eine Religion, an die man glauben kann. Gebt mir eure ganzen Spenden für den großen Neuanfang.
Schalala - ich sprech euch selig und nehme euch die Beichte ab. Wir bauen für euch ne kleine Kirche und für mich einen Palast.
Schalala - setzt euch her zu mir, lauscht alle meinem Wort. Der Herr persönlich spricht zu euch und ich bin sein Sprachrohr.
Huhuhu - Wir haben das Licht gesehen! Huhuhu - Gott hat uns auserwählt!
Huhuhu - Wir haben das Licht gesehen! Huhuhu - Bargeld für mich, Frieden für euch!
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Im Westen nichts Neues
Jeden Morgen nach dem Aufstehn geht es wieder in den Krieg. Zur Front mit der Straßenbahn, fest im Glauben an den Sieg. Für ein kleines Stück vom Kuchen wirft man sich in den Kampf - jeder gegen jeden bis zum allerletzten Mann. Angriff ist die Devise, keine Feigheit vor dem Feind, die Taktik und die Regeln sind immer wieder gleich.
Waffenstillstand, 17:00 Uhr, nach Hause zu den Lieben gehen, morgen wieder pünktlich sein, denn der Gegner wartet nicht. Jeden Tag von neuem in die Offensive gehen, ein Leben für das Geld und den Tagesbefehl. Im Kopf verbrannte Erde, und im Herz nur heisse Luft. Muss man wirklich mehr tun als man wirklich tun muss?
Keine Müdigkeit vortäuschen, der Kampf muss weitergehn. Es sind die Augen, die jetzt lügen, wenn sie kein Ziel mehr sehn. Wer schlapp macht und wer wegläuft, kommt vor ein Kriegsgericht als übler Verräter der Verantwortungspflicht. Ein Soldat liebt das System und muss Gehorsam schwörn. Es gibt Tapferkeitsmedaillen für die, die sich bewährn. Glückwunsch zur Beförderung, wieder ein Schritt nach vorn. Einen Tag gewonnen und ein Leben verlorn.
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In Gottes Namen
Auf Kommando wird gejubelt wenn er winkend vorüber geht. Er liebt die Menge und den Trubel, liebt sein Monumental-Schauspiel. Auch wenn zwei Ecken weiter eine Strassenschlacht tobt, er wird sein Programm durchziehn.
Hier kommt der Diktator, wer ihm nicht folgt, der wird verbannt. Er verlangt absoluten Gehorsam von seiner kranken Anhängerschaft.
In Gottes Namen hält er über euch Gericht. In Gottes Namen nimmt er sich das Recht, dass er euch heilig ist.
Er verkündet die ewige Liebe und lebt auf einem Kreuzzug. Bei jedem seiner Siege reicht er euch Wein und Brot. Auf jeder Seite seiner Bibel haftet eine Spur von Blut.
Ihr seid seine Schafe und er ist euer Wolf. Er sucht nach jedem Opfer, dass ihm ohne zu zweifeln folgt.
In Gottes Namen hält er über euch Gericht. In Gottes Namen nimmt er sich das Recht, dass er euch schuldig spricht.
Jede Sünde ist bezahlbar und Reue nur 'ne Frage von Geld. Sein Ziel ist, dass du dich ein Leben lang immer nur schuldig fühlst.
Er verurteilt alle Drogen und ihr seid im unterworfenen Rausch. Um euer Leben werdet ihr betrogen und keinem fällt es auf.
In Gottes Namen hält er über euch Gericht. In Gottes Namen nimmt er sich das Recht, dass er euch schuldig spricht.
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Irgendjemand, nur nicht ich
Ich würde aufschreien, wenn andere schweigen Ich würde hinhören, wenn niemand spricht Ich würde glauben, trotz aller Zweifel, Und es wäre Verlass auf mich.
Ich würde wach sein, wenn andere schlafen Ich würde bleiben, wenn andere gehen Ich würd´ durchhalten, auch wenn´s wehtut Ich würde kämpfen, wenn alle fliehen.
Ja, ich würde, und ich könnte, Wenn ich ein anderer wär´. Ja, ich würde, und ich könnte, Wenn ich ein anderer wär´.
Ich würde lieben, ohne zu besitzen, Ich würd´ verzichten, auch wenn´s schwer fällt, Ich würde treu sein mit Leib und Seele Und mein Kompass wär´das Licht.
Ich wünschte, ich wäre, irgendjemand, nur nicht ich. Ich wünschte, ich wäre, irgendjemand ...?
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Irre
Ein flüchtiger Blick durch das Fenster, ob es nach Sonne oder Regen aussieht. Dann zieht man ihnen Mützen und Mäntel an, bevor es nach draußen geht.
Sie stehn im Garten bei den Blumen und glotzen auf den Ententeich, drehn einmal täglich ihre Runde und das zu jeder Jahreszeit.
Für eine Stunde im Park in Freiheit sein, begleitet von einem Engel in Weiss, und dann zurück ins Haus, wo man auf morgen warten kann.
Am Abend gibt es Tabletten, damit schläft man fest und tief, bis es morgens gleich wieder ans Fenster geht, ob es nach Sonne oder Regen aussieht.
Für eine Stunde im Park in Freiheit sein, begleitet von einem Engel in Weiss, und dann zurück ins Haus, wo man auf morgen warten kann.
Die Zeit vergeht, das Wetter ändert sich, nur die Mützen und Mäntel nicht, in dem Haus, in dem man auf morgen warten kann.
Nach dem Frühstück geht es gleich wieder in den Park, was hat sich heute bei den Enten getan? Man kann durch sie hindurch schaun - 100 Jahre lang.
Mit sich allein im Selbstgespräch, wieviel Minuten 100 Jahre sind: Kopfrechnen im Haus, in dem man warten kann.
Worte haben kein Gewicht, niemand da, der widerspricht. Das Leben ist süß, im Haus, in dem man warten kann.
Immer "Ja" und niemals "Nein", alles wird so federleicht, in dem Haus, in dem man auf morgen warten kann.
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Jingle Bells
Jingle Bells, jingle bells, jingle all the way! O what fun it is to ride in a one-horse open sleigh. Jingle Bells, jingle bells, jingle all the way! O what fun it is to ride in a one-horse open sleigh.
Dashing through the snow in a one-horse open sleigh, over the fields we go, laughing all the way. Bells on bob-tail ring, making spirits bright, O what fun it is to ride and sing a sleighing song tonight.
Jingle Bells, jingle bells, jingle all the way! O what fun it is to ride in a one-horse open sleigh. Jingle Bells, jingle bells, jingle all the way! O what fun it is to ride in a one-horse open sleigh.
I'm looking for a girl, I think you know the kind, the kind that makes you come six times by the end of your sleigh ride. We'd make each other hot, we’d hold each other tight and if my christmas wish comes true, we'd do it every night.
Jingle Bells, jingle bells, jingle all the way! O what fun it is to come in a one-horse open sleigh. Jingle Bells, jingle bells, jingle all the way! O what fun it is to come six times every day.
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Jo singt (Das Wort zum Sonntag)
So lange Johnny Thunders lebt, so lange bleib ich ein Punk. So lange es was zu trinken gibt, dauern alle unsere Feste an. So lange ich noch zwei Freunde find, werden wir durch die Straßen ziehn. So lang die Wellenreiter lästern, weiß ich, dass es nichts besseres gibt.
Wir sind noch keine 60 und wir sind auch nicht nah dran. Und erst dann werden wir erzählen, was früher einmal war.
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Junge Menschen, alte Menschen
Junge Menschen müssen zur Schule gehen, junge Menschen müssen lernen, auf ihren eigenen Beinen zu stehen, unter fernen Sternen.
Junge Menschen sagen "Ich will Spaß", junge Menschen wagen dies und das, fahren Auto und begegnen sich zu Fuß. Junge Menschen geben dem Schicksal Interviews.
Junge Menschen nehmen das Leben ernst, sie fragen nach dem Sinn. Sie fragen sich: "Was soll das alles, wenn ich schon glücklich bin?"
Junge Menschen sagen "Ich will Spaß", junge Menschen wagen dies und das, fahren Auto und begegnen sich zu Fuß. Junge Menschen geben dem Schicksal Interviews.
Alte Menschen müssen ins Altersheim, alte Menschen müssen sterben. Sie haben keine Zukunft mehr, sie haben höchstens Erben.
Alte Menschen sagen "Wir sind froh, wir können noch allein aufs Klo!", können fernsehen und brauchen kaum noch Schlaf. Alte Menschen summen "All you need is love".
Alte Menschen haben genug erlebt, sie wollen nichts mehr wissen, von komplizierten Beziehungen und von heissen Küssen.
Alte Menschen sagen "Hört mal zu, lasst uns allein, lasst uns in Ruh'!" Sie tragen T-Shirts auf denen "It's too late" und "Fuck you, Jugend" und "Ficken? - Nein Danke!" steht.
Alte Menschen schauen sich Blumen an, sie blättern in alten Alben. Sie denken an ihre Jugendzeit, an die Sommer und an die Schwalben.
Alte Menschen denken an den Tod, sie warten auf das Morgenrot, sitzen da und denken dann vielleicht: "Wir haben gern gelebt, aber einmal reicht."
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Jürgen Englers Party
Wir stehen vor der Tür und wir kommen nicht rein, drinnen gibt's Kaviar bei Kerzenschein. Mit Leibwachen kommt Holger Hiller an, Massenschlägerei für ein Autogramm.
Jürgen Engler gibt 'ne Party und wir kommen nicht rein. Jürgen Engler gibt 'ne Party, der Türsteher schickt uns heim!
Er schickt uns heim, heim, heim!
Hinter der Absperrung harren wir aus, Zivis bewachen das ganze Haus. Seh' ich klar oder ist's nur ein Traum? Da steht der Doro auf dem Balkon!
Jürgen Engler gibt 'ne Party und wir kommen nicht rein. Jürgen Engler gibt 'ne Party, der Türsteher schickt uns heim!
Er schickt uns heim, heim, heim, heim!
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